Lieferkettentransparenz in der Textilbranche – NGO-Bündnis kritisiert Textilbündnis
Die Teilnehmer*innen unseres Masterstudiengangs „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ beschäftigen sich eingehend mit der nachhaltigen Entwicklung ihres Unternehmens / ihrer Non-Profit-Organisation. Besonders Bekleidungsunternehmen gewinnen aktuell stetig an Raum in der Nachhaltigkeitsdebatte. Auch hier im Blog haben wir schon oft über Innovationen wie das T-Shirt aus Holz berichtet, Veranstaltungen zum Thema „Wegwerfmode“ informiert und die „Mode mit Gewissen“ diskutiert.
Auch Nachhaltigkeitszusammenschlüsse der Textilbranche wie das deutsche Textilbündnis streben eine „Mode mit Gewissen“ an. Ihr Ziel ist eine Verbesserung der weltweiten Textilproduktion – und das von der Rohstoffproduktion bis zur Entsorgung. Jetzt stehen drei dieser Nachhaltigkeitszusammenschlüsse wegen mangelnder Transparenz massiv in der Kritik, wie CSR News berichtet.
Transparenz in der Textilbranche ist von zentraler Wichtigkeit um Arbeitsrechtsverletzungen in den Lieferketten zu erkennen und gegen diese vorzugehen. In dem Bericht „Fashion’s Next Trend: Accelerating Supply Chain Transparency in the Garment and Footwear Industry“ kritisiert eine NGO-Initiative, bestehend unter anderem aus Human Rights Watch und Clean Clothes Campaign das Textilbündnis, amfori/BSI sowie SAC. Sie
„tun nichts in Sachen Transparenz; sie haben sich sich auch nicht dazu bekannt, in Zukunft transparenter zu arbeiten“,
so zitiert CSR News den Bericht. Gleichzeitig werden Textilunternehmen im Bericht lobend erwähnt: 39 von 74 kontaktierten Unternehmen haben ihre Praktiken bereits dem „Transparency-Pledge“-Standard angepasst oder sich verpflichtet, dies zu tun.
Die NGO-Initiative fordert nun, die Erfüllung des „Transparency-Pledge“-Standards als Pflichtvorraussetzung einer Mitgliedschaft in Initiativen wie dem Textilbündnis zu machen. Bisher ist die Veröffentlichung von Lieferkettendaten lediglich eine Empfehlung und keine Pflicht für eine Mitgliedschaft beim Textilbündnis.