T-Shirts aus Holz?

Die kalte Jahreszeit ist nun richtig angekommen und macht ihrem Namen alle Ehre. Wer möchte da nicht an einem warmen Plätzchen sitzen, gern mit Kaminfeuer und knisterndem Holz. Doch man muss das Holz nicht verbrennen, damit es schön warm wird. Es kann auch angezogen werden. Wie das funktionieren soll? Das zeigen Aline, Angelo und Timo von wijld.

Das Holz-Shirt

Die Vorstellung ein T-Shirt aus Holz zu tragen, liegt für viele nicht so nah. Ist das Material nicht etwas zu hart? Was kann ich gegen Holzwürmer machen? Aber

Angelo, Aline und Timo

keine Angst! Dieser umweltfreundliche Stoff hat viele weiche Seiten und bietet einen einzigartigen Tragekomfort. Für die WoodShirts wird ausschließlich Holz von verschiedenen Laub- und Nadelbäumen aus Deutschland genutzt. Das Besondere ist, dass dieses Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Materialeinsatz

Was das genau bedeutet? Den Bäumen wird die Zeit gegeben in Ruhe zu wachsen und für jeden Baum, der gefällt wird, wird direkt auch ein neuer gepflanzt. Die Vorteile liegen auf der Hand. Bei der Produktion werden nur geringe Mengen an Wasser gebraucht und Pestizide finden keinen Weg in die Textilien. Zudem ist das verwendete Holz ein natürlich nachwachsender Rohstoff aus der Region.

Und wo ist der Haken?

Es gibt ihn nicht! Denn auch die Produktion erfolgt auf nachhaltigem Wege.

1. Schritt: Vom Holz zum Garn

Hier wird das Holz zu kleinen Schnipseln verarbeitet und mit einem Lösungsmittel vermischt, damit sich die Zellulose herauslöst. Dieses Lösungsmittel ist aber nicht umweltschädlich, sondern dabei handelt es sich tatsächlich um ein absolut organisches und auch völlig ungiftiges Lösungsmittel. Nach diesem ersten Schritt hat man nun eine honigartige Masse, die jetzt durch Spinndrüsen gepresst wird, sodass man als Ergebnis dann feine Fasern erhält. Diese werden im Anschluss noch geblichen, gereinigt und getrocknet und letztendlich zu dem Garn weiterverarbeitet, das für den Stoff des T-Shirts verwebt wird. Das ganze Verfahren ist ein geschlossener Kreislauf, wodurch der Verbrauch von Ressourcen und auch Emissionen extrem reduziert wird. Weil die Prozessmaterialien rückgewonnen und recycelt werden und daher immer wieder zur Verfügung stehen.

2. Schritt: Vom Garn zum WoodShirt

Aus 100 verschiedene Designs von unterschiedlichen Künstler*innen können Kund*innen ihr persönliches WoodShirt auswählen

Die Fertigung des T-Shirts erfolgt in Portugal. Hier wird sicher gestellt, dass die Shirts von absoluten Spezialist*innen gefertigt werden, deren Arbeit entsprechend entlohnt wird und die auch einen vernünftigen Arbeitsplatz haben. Die Transportwege, verglichen zu einer Herstellung in Fern-Ost, sind wesentlich kürzer. Das kommt wieder der Umwelt zugute. Ist der Stoff einmal fertig, durchläuft dieser verschiedenste kleine Manufakturen, wo er dann mit viel Handarbeit und Liebe zum Detail weiterverarbeitet wird.

Bei der Produktion eines WoodShirts im Vergleich zu einem konventionellen Baumwoll-Shirt können1000l Wasser, 150ml Chemikalien und ca. 700g CO2 eingespart werden.

Der aus Holz gefertigte Stoff verfügt aufgrund der besonderen Faser über eine optimale Feuchtigkeitsaufnahme, was zu einer temperaturausgleichenden und antibakteriellen Wirkung führt. So wärmen WoodShirts bei Kälte und kühlen bei Wärme. Ziel des wijld-Teams ist es, bei den Konsument*innen durch Transparenz und individuelles Design ein bewusstes Kaufverhalten anzuregen und Kleidung zu produzieren, die wertgeschätzt und nicht einfach als Wegwerfartikel wahrgenommen wird.

1. Platz in der Kategorie „Change“ für das wijld-Team

Auszeichnung

Die Produkteigenschaften gefielen auch der unabhängigen Jury des Next Economy Award – Deutschlands Preis für grüne Gründer*innen. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnete die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. vier Startups aus, die auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzen. Hier konnte wijld den ersten Platz in der Kategorie „Change“ erzielen.
Bewerbungen für den Nachhaltigkeitspreis 2018 werden wieder ab dem Sommer entgegengenommen. Falls Sie bis dahin noch mehr Input in Sachen Nachhaltigkeit in Unternehmen benötigen, kann Ihnen das berufsbegleitende Qualifizierungsangebot „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ weiterhelfen.

 

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