Wir haben es satt! Zehntausende demonstrierten für eine Agrarwende

Am Samstag wurde das 7. Jahr in Folge gemeinsam für gesundes Essen, bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft sowie fairen Handel demonstriert.

Parallel zur Agrarmesse Grüne Woche, die am Freitag in Berlin begonnen hatte, zogen laut Veranstalter 18.000 LandwirtInnen und BürgerInnen auf die Straße um eine Wende in der Agrar- und Ernährungspolitik zu fordern –  die Polizei schätzt etwa 10.000 Demonstranten.

Aus ganz Deutschland sind Bürgerinnen und Bürger angereist um hier zu demonstrieren.

Aus ganz Deutschland sind Bürgerinnen und Bürger angereist um hier zu demonstrieren.

Ein Konvoi aus 130 Traktoren aus ganz Deutschland führte die „Wir haben es satt!“-Demonstration durch das Regierungsviertel an. Gestartet wurde um 12 Uhr am Potsdamer Platz, Ziel war das Brandenburger Tor.

Lautstark und mit zahlreichen originellen Plakaten drückten die DemonstrantInnen unter dem Motto „Agrarkonzerne, Finger weg von unserem Essen!“ ihren Unmut über die Industrialisierung der Landwirtschaft aus. Zentrale Forderungen galten dem Erhalt von kleinen und mittleren Betrieben, der Verbesserung von Tierhaltungsbedingungen, dem Verzicht auf Gentechnik und der Vermeidung von Umweltverschmutzungen durch die Agrarindustrie.

Präsent war auch der Protest gegen die Fusion der Chemiekonzerne Bayer und Monsanto. Das daraus resultierende Monopol auf dem Saatgut-  und Agrochemiemarkt durch den Megakonzern wird als große Bedrohung wahrgenommen.  Schilder wie „Bayer und Monsanto, bleibt uns vom Acker!“ und „Bay-Santo – nicht zulassen“ waren zu lesen.

Am Brandenburger Tor versammelten sich alle für die Abschlusskundgebung.

Am Brandenburger Tor versammelten sich alle für die Abschlusskundgebung.

Am Morgen hatte das „Wir haben es satt!“-Aktionsbündnis bereits einen 9-Punkte-Plan mit Forderungen zur Bundestagswahl am Bundeslandwirtschaftsministerium überreicht. Jochen Fritz, der Sprecher des Bündnisses, fordert den Stopp von Subventionen für die Agrarindustrie: „Stattdessen brauchen wir Anreize für Bauern, die Tiere besonders artgerecht halten und umweltschonend wirtschaften“.

Auch zahlreiche Studierende der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde unterstützten den Protest, hoffen aber, „dass dieser in den Folgejahren nicht mehr notwendig sein wird“.

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