M4 – Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien: Fallstudie Nachhaltige Nutzung von Flächen und Immobilien in Angermünde

Im Studiengang „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ ist es besonders wichtig, dass die Studierenden anhand von Transferaufgaben mit Praxispartner*innen zusammenarbeiten und an konkreten Herausforderungen aus der Praxis mitwirken. Die Studierenden lernen die Methoden und durchlaufen die einzelnen Prozessschritte der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie bis hin zur konkreten Anwendung. Im Wintersemester 2022/2023 haben die Studierenden in dem Zertifikationskurs M4 „Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien“ mit der Stadt Angermünde zusammengearbeitet. Die Studierenden nahmen dabei die Rolle von Berater*innen ein und entwickelten mit der Stadt Angermünde zusammen Bausteine für eine nachhaltige Flächennutzung in der Stadt.

Diese Kooperation bietet sowohl den Praxispartner*innen als auch den Studierenden Vorteile. Die Stadt Angermünde profitiert von der breiten Berufserfahrung der Studierenden, die von Jürgen Schmidt (terra institute) und Prof. Dr. Benjamin Nölting (HNEE) begleitet werden. Die Studierenden bringen ihr theoretisches und methodisches Wissen ein, liefern Ideen und engagieren sich, um die Stadt bei komplexen Fragestellungen zu unterstützen. Darüber hinaus recherchieren die Studierenden Informationen und erarbeiten auf Grundlage dessen Strategiebausteine in einem Workshop für die Stadt Angermünde. Im Prozess der Auftragsklärung können die Studierenden durch kritische Fragen und alternative Vorschläge Unterstützung bieten.

Die Studierenden haben im Zertifikationskurs M4 die Möglichkeit, ihre unterschiedlichen Gestaltungskompetenzen für nachhaltige Entwicklung zu trainieren und zu erweitern. Sie erproben, wie sie ihr theoretisches und methodische Wissen für die komplexe Gemengelage realweltlicher Probleme anpassen müssen, um es produktiv anwenden zu können. Zudem lernen sie praktische Hemmnisse, Gelingensbedingungen und Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien kennen und einschätzen.

„Wie kann die Stadt Angermünde eine nachhaltige Nutzung von Flächen und Immobilien im Stadtgebiet voranbringen?“ lautete die Aufgabe, die die Stadtverwaltung von Angermünde formuliert hatte. Dazu wurde ein Zukunftsbild für die nachhaltige Nutzung von Flächen und Immobilien entwickelt werden, um Prioritätensetzungen und (strategische) Entscheidungen im Handeln der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik zu unterstützen. Das Zukunftsbild stellte Ziele, Leitlinien sowie fachlich fundierte Argumente und Begründungen für die praktische Arbeit zusammen.

In einem halbtägigen Workshop mit einer Vertreterin der Stadtverwaltung fokussierten die Studierenden des Zertifikatskurses M4 den „Beratungsauftrag“, den sie für die Stadt Angermünde bearbeiten sollten: Sie sollten erstens in einem Zukunftsbild Ziele und Leitlinien als eine übergeordnete Strategie für Verwaltung und Politik skizzieren. Zweitens sollten sie ein bis zwei Handlungsfelder beispielhaft operationalisieren.

Die Erarbeitung des Zukunftsbildes sollte sich auf die Mission im Integrierten Stadtentwicklungskonzept der Stadt Angermünde stützen: „Wir gestalten eine Region für und mit ihren Bewohner*innen im Einklang mit der Natur. Der Fokus liegt auf Zukunftsfähigkeit, Integration und Inklusivität, Kooperation und Bürgernähe, und auf einem modernen Mobilitätskonzept. Außerdem wird eine nachhaltige Entwicklung des Stadtbereichs angestrebt.“ (INSEK Angermünde 2021; https://www.angermuende.de/bauen/insek/)

In der Bearbeitung recherchierten die Studierenden zu zahlreichen Teilaspekten eines möglichen Zukunftsbildes. Auf Basis dieses Wissens wurde in einem eintägigen Workshop ein Zukunftsbild gemeinsame mit Christin Neujahr, Sachbereich Öffentlichkeitsarbeit – Standortmarketing – Bürgerbeteiligung, und Peter Berenz, Fachbereichsleitung Planen und Bauen der Stadt Angermünde entwickelt und kritisch geprüft. Moderiert wurde der Workshop von Jürgen Schmidt. Die enge Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Praxispartner*innen erwies sich als Inspiration für alle Beteiligten. Der Austausch von Wissen, Erfahrungen und Perspektiven zwischen den Studierenden des Strategischen Nachhaltigkeitsmanagements und der Stadt Angermünde ermöglichte nicht nur einen umfassenden Lernprozess, sondern auch einen wichtigen Ideen- und Innovationstransfer über die Grenzen der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) hinaus. Die Verknüpfung von theoretischem Wissen und praktischer Anwendung ermöglichte es den Studierenden, reale Probleme zu identifizieren und kreative Lösungsansätze zu entwickeln.

 

Das könnte dich auch interessieren …