CSR auch für kleine und Kleinstunternehmen?
Inwiefern können Kleinstunternehmen ihren betrieblichen und gesellschaftlichen Mehrwert durch verantwortungsvolle Unternehmensführung (CSR) steigern? Diese Frage beschäftigte die knapp 100 Teilnehmer*innen der Veranstaltung „Verantwortung: Können I Machen I Zeigen – Kleinstunternehmen und Handwerk auf Nachhaltigkeitskurs“ der Handwerkskammer Berlin am 18. Oktober 2017.
Diskussionsgrundlage war das neu erschienene Herausgeberband „CSR und Kleinstunternehmen. Die Basis bewegt sich!“. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Herausgeber selbst: Wolfgang Keck.
In der ersten Hälfte der Veranstaltung stellten vier Autor*innen ihre Kapitel des Buches vor:
Der Eröffnungsvortrag wurde von dem bekannten Umweltökonom Prof. Dr. Nico Paech von der Universität Siegen gegeben. Er beleuchtete das in weiten Teilen der Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft fehlende Verantwortungsbewusstsein für die natürlichen Grenzen der Belastbarkeit unserer Welt und stellte seine Lösungsansätze für die Nachhaltigkeitsorientierung von Unternehmen und Mensch anhand einer Postwachstumsökonomie vor. Der Nachhaltigkeitsanalyse von Niko Paech folgten Praxisimpulse darüber, wie Kleinstunternehmen und Handwerksbetriebe in ihrem jeweiligen Kerngeschäft einen eigenen Nachhaltigkeitskurs aufnehmen können.
Den Auftakt dazu unternahm Prof. Dr. Matthias Schmidt von der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Er sprach vor allem über den multilateralen gesellschaftlichen Diskurs und die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Daran anschließend schilderte Michael Barsakidis, Inhaber der CSR-Arena Hannover, welche praktischen Handlungsfelder Nachhaltigkeit im Unternehmen einschließt und wie sie Schritt für Schritt strukturiert umgesetzt werden können. Caroline Meder von der „Entwicklungsberatung für bau + kultur“ in Kiel und Fürstenhof zeigte auf, wie sich Mitarbeiter*innen für die Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmen gewinnen und Inhaber*innen für ein Dranbleiben begeistern lassen. Dabei setzt sie vor allem auf demokratische Prozesse bei der Herstellung und bei den Handlungsprozessen.
Abschließend hob Gudrun Laufer von der Berliner Handwerkskammer Praxisbeispiele von Handwerksbetrieben vor Ort, wie die Rixdorfer Schmiede Metallbau. Deren Einsatz für Mitarbeiter*innen, Gemeinwesen und Umwelt lohnt sich doppelt: für den wirtschaftlichen Erfolg und die Nachhaltigkeit insgesamt. Anschließend standen den Gästen in der Handwerkskammer sämtliche Vortragende bei Diskussionen in Kleingruppen und Einzelgesprächen für den Erwerb und Austausch wertvollen Anwendungswissens zur Verfügung.
Um nachhaltiges Wirtschaften zu realisieren, sind innovative, resiliente und wirtschaftlich gesunde Unternehmen zentral. Bei dieser Entwicklung stellen kleine und mittelständische Unternehmen das Rückgrat dar. Sie setzen im Rahmen der Umsetzung einer grünen Transformation auf Maßnahmen, die sehr stark in der Unternehmensstruktur verankert sind. Für eine gelungene Umsetzung dieser Maßnahmen braucht es jedoch qualifizierte Mitarbeiter*innen, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und mit anderen Menschen, sei es mit dem Kollegium oder der Kundschaft, zusammenarbeiten und gut kommunizieren können. Diese Strukturen lassen sich vor allem in Kleinstunternehmen transparent und schnell umsetzen. Somit können Kleinstunternehmen im Sinne einer nachhaltigen Transformation auch die Rolle der Wegbereiter für die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung einer in einer nachhaltigen Entwicklung übernehmen und zeigen, dass es auch besser gehen kann.
Wenn auch Sie sich für nachhaltige Unternehmen interessieren oder nachhaltige Strukturen in Ihrem Unternehmen umsetzen möchten, dann schauen Sie sich doch unser berufsbegleitendes Qualifizierungsangebot „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“ an.