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Zwischen Klimaangst und schlechtem Gewissen – Wie kommen wir psychisch gesund durch die Krise?

14. März 2023 @ 19:00

Die Klimakrise beschäftigt uns alle – auf die eine oder andere Weise. Die meisten Menschen versuchen irgendwie, den täglichen Widerspruch zwischen einer klimabewussten Einstellung und ihrem faktischen Lebensstil und Verhalten zu minimieren. Die im niedersächsischen Schneverdingen praktizierende Psychotherapeutin Katharina van Bronswijk erklärt in ihren Buch „Klima im Kopf“, wie unser Gehirn das hinbekommt, indem es „kognitive Dissonanzen“ reduziert und ein potenziell schlechtes Gewissen durch „Biases“ – kognitive Verzerrungen – beruhigt. So führt der „Single Action Bias“ dazu, dass wir einzelne umwelt- und klimafreundliche Aktionen wie Mülltrennen oder ein E-Auto fahren benutzen, um uns von weiterer Verantwortung zu befreien.

 

Katharina van Bronswijk möchte uns aber nicht solche Schwächen vorrechnen, sondern mit einem psychologischen Ansatz erklären, wie man geschickter vorgehen kann, um Psychologie und Ökologie miteinander in Einklang zu bringen. Sie erklärt uns z.B.: „Wenn man Leuten in einem Brief mitteilt, dass sie im Vergleich zu ihren Nachbarn überdurchschnittlich viel Strom verbrauchen, dann sparen sie mehr Strom ein, als wenn man ihnen vorrechnet, wie viel Geld sie sparen konnten.“

 

Psychologische Aspekte hat das Klimathema jedoch auch, wenn es um die Menschen geht, die unter Klimaangst oder Klimadepression leiden. „Klimaangst ist längst ein Mehrheitsthema“, stellt die Psychologin fest, die selbst seit 2009 im Klimaschutz aktiv und Sprecherin der Psychologists and Psychotherapists for Future ist. „Klimagefühle können so stark werden“, hat die Psychologin in ihrer therapeutischen Praxis beobachtet, „dass wir sie nicht mehr einfach wegregulieren und durchfühlen können. Bei manchen Menschen kippen die Klimagefühle tatsachlich in Panik oder Lähmung, in Antrieblosigkeit oder Grübelschleifen“. Aus verhaltenstherapeutischer Sicht erläutert Katharina van Bronswijk, wie man Wege aus zu starker Klimaangst und Klimadepression findet. Was diese psychologischen Auswege aus der „Klimakrise im Kopf“ für uns alle wertvoll macht, sind die damit verbundenen Hinweise, wie wir einen „konstruktiven Optimismus“ inmitten der globalen Problemlagen entwickeln.

 

Denn wir alle brauchen in der Klimakrise „Annäherungsziele, nicht nur Vermeidungsziele“ so van Bronswijk: „Wir wollen keine Klimakrise und kein Artensterben, wir wollen kein Überschreiten der planetaren Grenzen. Klar. Aber wir brauchen auch eine Vorstellung davon, was wir stattdessen wollen.“ Dann kommen wir höchstwahrscheinlich psychisch gesund durch krisenhafte Zeiten, deren Ende nicht absehbar ist. Denn „es kommt ja kein Tag X, an dem gemessen wird, ob wir das mit der Klimakrise nun geschafft haben, und dann entweder das Paradies erscheint oder die Welt in ein schwarzes Loch gesogen wird.“

 

Wir empfehlen Ihnen: Melden Sie sich rechtzeitig an! Wir haben nur eine begrenzte Platzanzahl.

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Details

Datum:
14. März 2023
Zeit:
19:00
Webseite:
https://www.stratum-consult.de/events/

Veranstalter

stratum
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Veranstaltungsort

Livestream & Stratum Lounge