Eine digitale Nachhaltigkeitskarte Münchens – das Praxisprojekt von Alexander Wölfel

In Modul 3 »Nachhaltigkeitsprojekt – Von der Idee zur Umsetzung« im berufsbegleitenden Studiengang »Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement « wird über drei Semester hinweg ein konkretes Projekt entwickelt und praktisch umgesetzt. Alexander Wölfel hat im Rahmen dessen Möglichkeiten, sich nachhaltiger zu Verhalten auf einer digitalen Landkarte visualisiert. Mit seinem Projekt „Eine Karte sagt mehr als 1000 Worte – Das „WO?der Nachhaltigkeit Münchens auf der digitalen Karte“ beleuchtet Alexander ausgewählte Handlungsfelder der Nachhaltigkeit im Raum München und wie der Mensch mit seinem CO2-Handabdruck auf diese wirkt.

Was ist die Idee deines Projekts und wie kam es von der Idee zur Umsetzung?

Die Idee für das Projekt ist aus meiner langjährigen Erfahrung in der Nutzung von geographischen Informationssystemen (GIS) heraus entstanden. Die vielfältigen Möglichkeiten von GIS und Geoanalytik wollte ich mit dem Thema Nachhaltigkeit verknüpfen.Das Projekt von Modul M3 trägt den Titel „Eine Karte sagt mehr als 1000 Worte – Das „WO?der Nachhaltigkeit Münchens auf der digitalen Karte“ wird von der Idee getragen, ein nachhaltiges Verhalten eines jeden Bürgers zu fördern, indem auf einer digitalen Landkarte bestimmte Sachverhalte analysiert und visualisiert werden. Unter dem Gesichtspunkt ausgewählter Handlungsfelder der Nachhaltigkeit (z.B. Mobilität, Konsum, Wohnen) habe ich geprüft, ob es hierfür Anwendungsfälle gibt, die mit Geoanalytik, Geodaten und Kartenvisualisierung umgesetzt werden können. So konnte ich im Praxisprojekt am Beispiel Mobilität auf der digitalen Landkarte darstellen, wie gut die Erreichbarkeit z.B. in 3 Minuten Fußweg des ÖPNV (Bus, Tram, U-Bahn, S-Bahn) für die Bürger ist. Dabei konnte ich je Gemeinde, Stadtteil und bei Bedarf bis zum einzelnen Haus den Anteil der „versorgten“ Bevölkerung berechnen und auf der webbasierten Karte darstellen. Auch konnten wir unter anderem eine Kartenanwendung bereitstellen, die für den Großraum München das Entfernungsverhältnis zwischen konventionellen Supermärkten und Bio-Supermärkten / Wochenmärkten darstellt.

Foto 1: Handlungsfeld Mobilität – ÖPNV Erreichbarkeit (Bild: Alexander Wölfel)

Was hast du über Nachhaltigkeit gelernt?

Nachhaltigkeit ist ein so breites Wissens-, Handlungs- und Tätigkeitsfeld, dass es nicht immer einfach ist, den Fokus auf ausgewählte Handlungsbereiche zu legen. Der Kern meines  Praxisprojektes, also die Anwendung von Geoanalytik und die Darstellung von räumlichen Sachverhalten auf einer webbasierten Karte, ist zwar nichts Neues. Aber als unterstützendes Tool zur Messung und Steuerung wird es im Nachhaltigkeitsmanagement noch zu wenig registriert und eingesetzt.

Mir wurde mit dem positiven Feedback auf das Projekt klar, dass jeder von uns im berufsbegleitenden Studiengang seine Themen- und Tätigkeitsfelder mit den eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen besetzen muss. Nachhaltigkeit ist durch uns Teilnehmer:innen und unsere Ideen in einem ständigen Wandel, Ausbau und Entwicklungsprozess.

Was hat dich im Verlauf des Projekts überrascht?

Das Projekt konnte ich kostenneutral umsetzen. Dabei haben mir kostenfreie oder durch die Hochschule lizenzierte Software und Geoplattformen geholfen. Geodaten stehen heutzutage in einer Fülle lizenzfrei zur Verfügung wie etwas OpenStreetMap, (Geo-) Daten von Kommunen und Landesbehörden oder der Bundes- und europäischen Statistik. Trotz dieser Fülle an Daten war der Transfer zu den räumlichen Fragestellungen mit dem Bezug zur Nachhaltigkeit nicht einfach. Aber im Miteinander und im Austausch fanden sich Ideen und Ansätze. Mich hat also die Fülle an Daten einerseits, dann aber auch meine anfängliche Unsicherheit, Themen mit der räumlichen Sicht zu besetzen, überrascht. Aber auch in unserem Tätigkeitsfeld der Nachhaltigkeit heißt es: einfach mal machen.

Worauf bist du stolz an dieser Arbeit?

Mir kam es darauf an, mit Bewährtem und aus meiner Berufserfahrung mit Vertrautem für mich Neues auszuprobieren und im Kontext der Nachhaltigkeit anzuwenden. Es macht mich zufrieden, dass wir erkennen konnten, dass man mit Geoanalytik und der Bereitstellung von Geoanwendungen einen neuen Blick auf Gegebenheiten werfen kann. Die Beschreibung von Nachhaltigkeit etwa in Nachhaltigkeitsberichten ist doch meist sehr text- und tabellenlastig. Die Ergänzung um die räumliche Perspektive löst das in Teilen auf und liefert vor allem eine objektive Sicht auf Sachverhalte.

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