Filme für die Erde – der nachhaltige Filmtipp im Juni: Banking Nature

Was ist der Wert der Natur? Nur solange der letzte Fisch nicht gefischt ist und die Bienen nach wie vor für Bestäubung sorgen, kann die Wirtschaft wachsen – das haben auch Unternehmen und Banken begriffen. Seit einigen Jahren boomt ein neuer Markt, der die Natur ökonomisch nutzbar macht. Der Rückgang der biologischen Vielfalt beispielsweise lässt den Marktwert von lebenden Arten steigen. Doch welche Gefahren drohen Mensch und Natur, wenn Wirtschaft und Banken die lebenden Ressourcen der Erde in Besitz nehmen? Wenn sie Tiere und Pflanzen zu Finanzprodukten machen und die Umwelt in spekulatives Kapital ummünzen? Ein Film über das Geschäft mit dem Naturschutz.

Schutzgebiete ersetzen keinen Regenwald

Wer Profit machen will, braucht dafür Ressourcen. Damit diese nicht ungebremst zuneige gehen, boomt der Markt der Umweltengagements und ermöglicht es den Unternehmen, durch Ausgleichszahlungen ihren CO2-Ausstoß oder die Zerstörung von Landschaften zu rechtfertigen.

Banking Nature“ zeigt auf, wie Umweltbanken mit diesem Geld Land kaufen, darauf Schutzgebiete errichten, bestimmte Tierarten schützen oder Bäume in Monokulturen aufforsten. Dies nützt der Artenvielfalt aber keineswegs, ersetzt keinen Regenwald und nimmt Menschen die Existenzgrundlage, die vorher auf diesem Land Ackerbau und Viehwirtschaft betrieben.

In Uganda fallen viele Menschen der Spekulation mit der Natur zum Opfer. In Brasilien werden massenhaft Lügenmärchen über die angebliche Rettung des tropischen Regenwaldes verbreitet. In den Vereinigten Staaten und in Malaysia haben Banken jetzt begonnen, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu „schützen“. Anhand konkreter Beispiele konfrontiert der Dokumentarfilm Entscheidungsträger*innen und Politiker*innen mit den Gefahren ihres Handelns für Umwelt und Bevölkerung. Inzwischen wird eine heftige Debatte über den Handel mit unserem Naturerbe geführt.

Die Natur – von Menschen bewertet

Jahr für Jahr geht ein Stück „Naturkapital“ verloren – hätten diese Ressourcen einen Preis, wäre dieser Verlust jährlich so groß wie der durch die Finanzkrise 2008. Aber diesmal steht die Zukunft der Natur auf dem Spiel – und somit die Zukunft von uns allen. Ist es hilfreich, den ökonomischen Wert der Natur zu kennen, um uns ihrem Wert bewusst zu werden? Oder wird die Umwelt dadurch zum Spekulationsobjekt? Kann wirtschaftliches Wachstum tatsächlich mit dem Schutz der Natur vereinbart werden? Diesen Fragen geht „Banking Nature“ im Gespräch mit Wirtschaftswissenschaftler*innen sowie Vertreter*innen von Banken und Politik auf den Grund.

Banking Nature“ kann gratis hier angeschaut werden. Dieser Film sowie weitere Filme zu diesem Thema sind auf der Filmseite Multinationale Wirtschaft & Fairtrade aufgelistet.

Der monatliche Filmtipp wird von Filme für die Erde präsentiert. www.FILMEfürdieERDE.org ist die weltweit größte Website zu Film und Nachhaltigkeit, mit über 100 Filmen, die direkt online angeschaut werden können.

 

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