Auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen

Jeder kennt sie, viele nutzen sie – die Deutsche Bahn. Das Thema Nachhaltigkeit ist im Kerngeschäft des Unternehmens angekommen.

Wie die Konzernstrategie der Deutschen Bahn AG aussieht, berichtete Julia Jaspers, Teamleiterin des Nachhaltigkeitsmanagements, in einem Vortrag an der HNE Eberswalde. Eingebettet war diese Veranstaltung in das Weiterbildungsangebot „Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement“. Seit diesem Semester bereichern Julia Jaspers und Dr. Klaus Vestner (Leiter Umweltschutz und Qualitätsinformationssyteme Personenverkehr der DB AG) als Beiratsmitglieder den berufsbegleitenden Studiengang durch Einblicke in die Praxis. Für ein komplexes Großunternehmen wie die Deutsche Bahn ist eine Nachhaltigkeitstransformation eine besonders große Chance und Herausforderung zugleich und kann nur mit einem guten Nachhaltigkeitsmanagement gelingen. Die Teamleiterin ist seit 4 Jahren in der Konzernstrategie der Deutschen Bahn tätig und somit fast vom Beginn an bei der Entwicklung der Strategien DB2020 und der weiterentwickelten DB2020+ dabei.

Die Konzernstrategie gliedert sich in 3 Säulen, die sich mit folgenden Zielen beschreiben lassen: Die Deutsche Bahn als profitabler Qualitätsführer, Top-Arbeitgeber und Umwelt-Vorreiter. Den „Startvorteil“ als Umwelt-Vorreiter, den die Bahn im Vergleich zum Auto bis heute in puncto Nachhaltigkeit besitzt, wird in naher Zukunft durch die voranschreitende Elektrifizierung des Individualverkehrs teilweise verlorengehen, gesteht Jaspers ein. Deswegen könne sich hierauf nicht ausgeruht werden. Wichtige Themen für dieses Jahr seien unter anderem die Entwicklung eines CO2-Ziels, das 2 Grad-konform bzw. science based ist, das Vorantreiben alternativer Antriebstechnologien und die Sicherstellung nachhaltiger Lieferketten. Damit Nachhaltigkeit auch weiterhin Fundament des gesamten Handelns der DB bleibt, übernimmt der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz wie sein Vorgänger auch die Rolle des Chief Sustainability Officers. „Nachhaltigkeit bleibt Chefsache“, so Jaspers.

Seit 2015 wird kein isolierter Nachhaltigkeitsbericht mehr herausgegeben. Stattdessen umfasst ein integrierter Bericht eine intermodale Leistungsschau, die Nachhaltigkeit ganzheitlich darstellt. Die Vortragende betont, dass das Nachhaltigkeitsverständnis der Deutschen Bahn ein ganzheitliches sei; weder die ökologische oder soziale noch die ökonomische Dimension habe per se Vorrang. Zielkonflikte werden fallbezogen abgewägt. Auf Frage der Studierenden hin erläuterte Jaspers, dass die Deutsche Bahn durch die Vorzüge im Bereich Schnelligkeit und Service der Konkurrenz durch Fernbusse etwas entgegensetzen möchte. Die Strategie im Fernverkehr sei die Preisdifferenzierung z.B. in Abhängigkeit von der Zeitkomponente. Des Weiteren sieht Jaspers „autonome Kleinbusse“ als Teil des Verkehrs der Zukunft. Solche Busse sollen im Zubringerverkehr immer bedeutsamer werden.

Auch auf der Rückfahrt im Zug nutzen die Studierenden des „Strategischen Nachhaltigkeitsmanagements“ weiter die Chance, von Julia Jaspers noch mehr über die Nachhaltigkeitsstrategie der Deutschen Bahn zu erfahren.

Viele Studierenden der HNE Eberswalde nutzen regelmäßig Angebote der Deutschen Bahn. Besonders die Studierenden, die ihren Wohnsitz in Berlin haben, sind auf zuverlässige Verbindungen im öffentlichen Verkehr angewiesen. Präsident der Hochschule Prof. Dr. Wilhelm-Günther Vahrson verwies stolz auf das klimaneutrale Studierendenticket der HNE Eberswalde, ‚Greencard‘ genannt, das es den Studierenden ermöglicht, alle öffentlichen Verkehrsmittel des Regionalverkehrs in Berlin und Brandenburg zu nutzen.

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