Umweltpolitik in einer Krisenwelt – Umwelt in der Krise? Gespräch am 04. Okt. 2016
In den vergangenen 25 Jahren hat sich die Welt anders entwickelt, als es damals, nach dem Zusammenbruch des sogenannten Ostblocks erwartet wurde. Die Demokratisierung vieler Länder hat sich nicht linear fortentwickelt. Digitalisierung und Informationstechnologie trugen in unvorstellbarer Weise zu Komplexität und Globalisierung bei und befeuerte auch die Entkopplung der Finanzwirtschaft von der Realwirtschaft. Ungleichheit und Verschuldung haben sich verschärft. Neue Auseinandersetzungen und neue Formen der Gewalt prägen die multipolare Welt, kriegerische Konflikte sind nach Europa zurückgekommen. Armut und Kriege lassen Menschen nach Europa streben, wo die Idee einer solidarischen Völkergemeinschaft verloren gegangen scheint und ein ausgrenzender Nationalismus wieder aufflammt. Umweltpolitik trachtet nach der langfristigen Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Aber wird sie von immer komplexeren multiplen Krisen der Gesellschaft unmöglich gemacht?
Sascha Müller-Kraenner, Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, studierte Biologie, Öffentliches Recht und Philosophie und ist Experte für Außen- und Umweltpolitik. Unter anderem baute er für die Heinrich-Böll-Stiftung das Nordamerika-Büro auf und war Direktor des Stiftungsprogramms für Außen- und Sicherheitspolitik. Vor seinem Wechsel in die Geschäftsführung der Deutschen Umwelthilfe gründete und leitete er das Europa-Büro der Naturschutzorganisation The Nature Conservancy. Er ist Gründer und Gesellschafter des Ecologic Instituts und Mitglied in verschiedenen Vorständen und Gremien.
Pierre Ibisch ist Direktor des Zentrums für Ökonik und Ökosystemmanagement an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Der Professor für Naturschutz hat eine der ersten Forschungsprofessuren der Hochschule inne und arbeitet zu „Ökosystembasierte nachhaltige Entwicklung“.
Grußwort: Friedhelm Boginski, Bürgermeister der Stadt Eberswalde
Moderation: Inka Thunecke, Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg
Veranstaltungsort: Hörsaal in der Alten Forstakademie, Schicklerstr. 3, 16225 Eberswalde.
Die Gespräche und Diskussionen der Eberswalder Nachhaltigkeitsgesellschaft sind eine gemeinsame Veranstaltung der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, der Stadt Eberswalde und der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg.